„Die Erkenntnis um die Risiken von nanohaltigen Produkten für Gesundheit und Umwelt darf nicht folgenlos bleiben. Die neue Bundesregierung darf angesichts stichhaltiger gesundheitlicher Bedenken nicht weiter mit der Einführung einer Kennzeichnungspflicht für Nanoprodukte zögern und muss endlich die längst vorliegende Strategie zur Risikoforschung umsetzen“, erklärt Petra Sitte, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, anlässlich des heute vorgestellten Berichts „Nanotechnik für Mensch und Umwelt“ des Umweltbundesamtes. Sitte weiter:
„Dazu muss die Industrie ihre Risikobewertung anhand transparenter Kriterien offenlegen. Wir alle wissen viel zu wenig über diese Technologie. Allen Verbrauchern kann in dieser Situation nur zu äußerster Vorsicht geraten werden. Besonders bei losen Nanopartikeln etwa in Cremes, Sprays oder Lacken mehren sich die Belege für gesundheitsschädliche Wirkungen. Es ist ein Skandal, dass bisher nur etwa drei Prozent der öffentlichen Forschungsgelder in Höhe von 440 Millionen Euro jährlich in die Risikoforschung geflossen sind.
Besonders nach Abschluss des Projekts NanoCare ist gerade jetzt eine neue Initiative gefragt. Da nanoskalige Varianten bekannter Stoffe völlig neue Eigenschaften entwickeln, reicht die bisherige Gesetzgebung nicht aus. Als erstes muss die europäische Chemikalienrichtlinie REACH um spezielle Bewertungsmaßstäbe für Nanostoffe erweitert werden.“