„Das Forschungsministerium feiert Publikationsrekorde der Forschung und steigende Exportquoten der Unternehmen, während in der Wissenschaft längst Werte wie Qualität, Nachhaltigkeit und Entschleunigung neu debattiert werden. Die Tonnenideologie feiert fröhliche Urständ“, kommentiert Petra Sitte, forschungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, den heute vorgestellten Bericht Forschung und Innovation der Bundesregierung.
Sitte weiter: „Steigende Mittel für Forschung und Wissenschaft helfen bei der Zukunftsgestaltung nur, wenn sie zur Beantwortung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen eingesetzt werden. Die Krise des europäischen Wirtschafts- und Sozialmodells wird nicht durch immer neue Exporterfolge deutscher Technologieunternehmen gelöst, sondern eher noch verschärft. Die Frage ist doch nicht nur, wie hoch die Forschungsförderung ist, sondern auch, wofür sie ausgegeben wird.
Wir brauchen eine Öffnung der Forschungsförderung. Auch kleine Unternehmen sowie Umweltverbände, Dienstleistungsbranchen oder Gewerkschaften müssen bei der Gestaltung von Forschungsprojekten mitreden dürfen. Innovationen, deren Förderung in Hinterzimmern beschlossen wurde, gehen allzu oft am Bedarf der Menschen vorbei. So wurden Milliarden Steuermittel in die Förderung von Elektroautos gesteckt, die bis heute nicht alltagstauglich und marktfähig sind.“