„Schicksal. Eine Frau ist nach Angaben der Polizei vermutlich in ihrer Wohnung verhungert. Sie hatte offenbar über Monate kein Einkommen – und Hilfe abgelehnt.“
So titelt heute die Mitteldeutsche Zeitung, bevor sie in einem ausführlichen Titel auf die näheren Umstände eingeht.
Dass der tragische Tod dieser Frau im Zusammenhang mit ihrer sozialen Lage zu sehen ist, kann nicht bestritten werden. Welche Vorgeschichte und welches konkrete Handeln maßgeblich zur Entwicklung einer solchen persönlichen Katastrophe geführt haben, muss untersucht werden.Es ist notwendig, dass sich alle Handelnden und Verantwortlichen, die mit Entscheidungen zu Lebensumständen dieser Frau befasst waren, zusammen finden, um zu bewerten, wie es zu dieser Tragödie kommen konnte und wodurch Handeln bzw. Hilfe behindert wurden.
Der Sozial-, Gesundheits- und Gleichstellungsausschuss des Stadtrates sollte der Ort sein, von dem die Initiative zur Klärung der Ursachen bzw. Umstände ausgeht. In einer Sondersitzung sollten erste Schritte unter den Abgeordneten vereinbart werden.
DIE LINKE sieht in der Grundanlage des menschenverachtenden Hartz-IV-Systems eine wesentliche Ursache dafür, dass sich solche tragischen Schicksale in unserer Gesellschaft immer wieder ereignen.
Insofern ist neben der konkreten Aufklärung der Todesumstände der Bewohnerin auf der Silberhöhe auch weiterhin eine konsequente Auseinandersetzung mit dem Hartz-IV-System bis zu seiner Abschaffung und Ersetzung durch ein menschwürdiges System von Sozialleistungen zu führen.