„Das Internet und insbesondere die sozialen Netzwerke sind für viele Menschen reale Kommunikationsräume mit all ihren Chancen und Risiken. Das Internet ist dabei genauso gut oder schlecht als Droge geeignet wie ein Telefon oder ein Fernseher. Die Drogenbeauftragten sind gut beraten, mit der gesellschaftlichen Realität des Internets sensibel umzugehen“ so Petra Sitte, technologiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE und Mitglied der Enquêtekommission „Internet und digitale Gesellschaft“ zur heutigen Jahrestagung der Drogenbeauftragten mit dem Thema „Computer- und Internetspielsucht“. Petra Sitte weiter:
„Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung stützt sich mit ihrer Sorge um Internetsüchtige auf die bisher einzige repräsentative Studie zu diesem Thema. Darin wird aber das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer beim Spielen von Computerspielen mit dem Aufenthalt in sozialen Netzwerken gleichgesetzt. Dennoch kommt ein vergleichsweise niedriger Anteil sogenannter Süchtiger heraus.
Verglichen mit der durchschnittlichen Fernsehnutzung oder gar dem Konsum stofflicher Drogen wie Alkohol scheint die Suche nach Internetsüchtigen selbst bei einer sehr weiten Auslegung des Suchtbildes nur zu relativ wenigen Gefährdeten führen.
Es ist richtig, den Betroffenen Hilfsangebote zu machen. Mediensucht einseitig auf ein bestimmtes Medium zu verkürzen, hilft den Betroffenen jedoch nicht. Das Internet muss als größter Kommunikationsraum der Gegenwart differenziert betrachtet werden.“