Petra Sitte mit Jan Wagner (links) und Roland Claus (rechts) im Gespräch mit dem Rektor der Landesschule Pforta
Anlässlich des Aktionstages „Fraktion vor Ort – Thema: Datenschutz, Innovation, Forschung, Bildung“ machte sich Petra Sitte auf den Weg nach Naumburg, um gemeinsam mit ihrem Fraktionskollegen Roland Claus sowie dem LINKEN Landtagsabgeordneten Jan Wagner verschiedene Bildungseinrichtungen in der malerischen Saalestadt zu besuchten.
Als erste Station stand die Landesschule Pforta auf dem Programm. Direkt vor den Toren Naumburgs gelegen, bietet diese altehrwürdige Institution inzwischen circa 300 Schülerinnen und Schülern Raum für eine qualitative Ausbildung. Das imposante ehemalige Kloster wurde bereits 1543 als Internatsschule gegründet und hat unter anderem so prägende Persönlichkeiten wie Friedrich Nietzsche und Johann Gottlieb Fichte hervorgebracht. „Das erinnert mich hier stark an Hogwarts“, fiel Petra Sitte beim Betreten der Schulgebäude auf.
Die Herausforderungen, denen sich das Gymnasium heute stellen muss, haben jedoch nichts mit Magie und finsteren Mächten zu tun: die Mittelkürzungen im Bildungswesen machen auch vor der Eliteschule nicht Halt und verhindern bislang eine adäquate Modernisierung insbesondere der medialen Infrastruktur.
Beim Rundgang mit Rektor Thomas Schödel wurde intensiv diskutiert über die Chancen und Probleme, die sich aus der anstehenden Modernisierung der Technik und auch der Lehrmethoden ergeben. Der Rektor machte dabei deutlich, dass eine verbesserte technische Ausstattung der Internatsgebäude nur ein erster, wenn auch zwingend erforderlicher Schritt sein kann. Fragen nach der Rechtssicherheit für die Schule im Falle kostenpflichtiger oder illegaler Downloads sind bisher ebenso ungeklärt wie die konkrete technische Umsetzung.
Ein Highlight der Schulbesichtigung war ganz sicher die historische Bibliothek mit ihren mittelalterlichen Handschriften aus dem 12. Jahrhundert und weiteren wertvollen Schätzen.
Leider verhindert auch hier die finanzielle Ausstattung der Schule durch die Landesregierung das Machbare: aus Kostengründen ist an eine Digitalisierung der Bestände im Rahmen der Deutschen Digitalen Bibliothek vorerst nicht zu denken.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Schulmensa besuchten die Abgeordneten die Kreismedienstelle des Burgenlandkreises in Naumburg und informierten sich über die Inhalte und Möglichkeiten der Nutzung der Medienstelle. Obwohl das Angebot vorrangig auf Lehrerinnen und Lehrer des Burgenlandkreises zu Gute kommen soll, die hier Medien und technische Geräte jeglicher Art für die thematische Unterrichtsgestaltung ausleihen können, steht die Kreismedienstelle allen Interessierten offen.
Für den späten Nachmittag hatten die Abgeordneten die Bürgerinnen und Bürger zu einer besonderen Filmvorführung in das Naumburger Kino eingeladen. Passend zum thematischen Schwerpunkt des Tages wurde die Dokumentation „Meine Daten und ich“ des jungen Regisseurs Philipp Eichholtz gezeigt. Der Film beschäftigt sich auf unterhaltsame Art mit Themen wie Vorratsdatenspeicherung, dem undurchsichtigen Scoring-System der Banken oder der „Datenkrake“ Jobcenter. Auch wenn der Film schon im Jahr 2008 erschien, hat er nichts von seiner Aktualität eingebüßt – leider, muss man sagen. In der anschließenden Diskussionsrunde mit Petra Sitte, Roland Claus, Jan Wagner sowie dem Regisseur ging es dann auch hauptsächlich um die Frage, wie man seine persönlichen Daten besser schützen kann. Natürlich – da waren sich alle einig – muss jedeR Einzelne darauf achten, welche Informationen er preisgibt. Doch auch
die Politik ist gefragt, wenn es um Datenschutz geht. Und zwar nicht nur gegenüber Unternehmen, sondern vor allem auch, wenn es um die „Sammelleidenschaft“ staatlicher Behörden geht!
So endete ein spannender Tag mit vielen interessanten Einblicken rund um Medienkompetenz, Bildung und Datenschutz in Naumburg – wir kommen gerne wieder!
Hier können Sie weitere Fotos vom Tag in Schulpforte und Naumburg anschauen.