Wer kritisiert, fliegt? Zur Entlassung von Ministerin Wolff

„Die Landesregierung trägt politische Differenzen offensichtlich durch Rauswurf aus. Ministerin Wolff hat einfach ihren Job gemacht, wenn sie die vom Finanzminister geplanten Kürzungen an den Hochschulen nicht widerstandslos mittragen will. Offensichtlich hat der Finanzminister die eigentliche Richtlinienkompetenz in dieser Landesregierung.“ Dies erklärte Petra Sitte, Wahlkreisabgeordnete aus Halle zur Entlassung der Ministerin für Wirtschaft und Wissenschaft, Birgitta Wolff.  

Sitte weiter: „In Sachsen-Anhalt schließt ein SPD-Finanzminister Schulen und kürzt Hochschulkapazitäten. Was ist daran sozialdemokratisch? Kürzungen in Bildung und Wissenschaft kosten Lebenschancen.
Wolffs möglicher Nachfolger Hartmut Möllring hat keine Expertise in Wissenschaft und Wirtschaft, sondern war Finanzminister der gescheiterten schwarzgelben Regierung in Niedersachsen. Dann haben wir also bald zwei Finanzminister: einen abgewählten und einen hoffentlich abzuwählenden! Gestern noch sagte die Unionsspitze eine Frauenquote in Aufsichtsräten im Wahlprogramm zu, heute bereits kassiert sie diese Zusage durch ihre eigene Personalpolitik wieder ein. Es ist ein Armutszeugnis, wenn eine kritische Frau einfach durch einen Mann ersetzt wird.“