Petra Sitte pfeift gegen die Pläne der Landesregierung an
Zum wiederholten Mal kamen gestern in Halle mehr als 5000 Demonstrierende zusammen, um gemeinsam gegen die rigide Kürzungspolitik der CDU/SPD-Koalition zu kämpfen. Studierende, Kulturschaffende, Bürgerinnen und Bürger aus ganz Sachsen-Anhalt verliehen ihrem Unmut über die geplanten Einschnitte im Bildungs-, Sozial- und Kulturbereich lautstark Ausdruck.
Auf dem Weg vom Uni-Klinikum in der Magdeburger Straße an der Oper vorbei zum Campus schlossen sich immer mehr Menschen dem Demo-Zug an, um ihren Protest zu bekunden gegen die Sparpolitik der Landesregierung. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass sich die Betroffenen nicht gegeneinander ausspielen lassen wollen.
Die Frage ist nicht, ob die Theater in Dessau, Eisleben oder Halle finanziell bluten müssen. Die Frage ist ebenso wenig, ob nun die Medizinische Fakultät in Halle oder Magdeburg dem „Sparzwang“ zum Opfer fällt. Vielmehr geht es um ein generelles Umdenken der Landespolitik – um die Anerkennung einer flächendeckenden Bildungs- und Kulturlandschaft als Notwendigkeit für die Zukunft des Landes und der Menschen in Sachsen-Anhalt!
Kultur und Bildung dürfen nicht aufs Spiel gesetzt werden, nur weil die Landesregierung hier Potenzial zum Sparen sieht.
Dabei wäre es allerdings der falsche Ansatz, Bildung und Kultur nur daran zu messen, was sie nachweisbar zur Zukunftsfähigkeit unseres Landes beisteuern. Nein, beide sind – fernab von zweifellos notwendigen praktischen Überlegungen – gesellschaftliche Werte und zivilisatorische Errungenschaften an sich und müssen auch deshalb gegen die Pläne der Landesregierung verteidigt werden. Eine moderne Gesellschaft muss sich Bildung und Kultur leisten um als solche gelten zu können.
Ein erster Schritt zur Sicherung der Kultur- und Bildungslandschaft wäre es, endlich die Empfehlungen des Kulturkonventes ernst zu nehmen und umzusetzen. Die Fraktion DIE LINKE hat dafür ein Kulturfördergesetz vorlegt, um den Kulturabbau in Sachsen-Anhalt zu stoppen.
Nun ist es an der Landesregierung zu zeigen, wie sie wirklich zu Kultur und Bildung steht.
Weitere Bilder von der Demonstration in Halle sind hier zu finden.