Manchmal kann man den Eindruck bekommen, dass Künstliche Intelligenz im Deutschen Bundestag durchaus eine Verbesserung darstellen könnte. Und damit hallo und herzlich willkommen zum Podcast In Berlin und Halle dabei.
„Die technische Entwicklung bringt mit dem maschinellen Lernen, was eigentlich der korrektere Begriff ist, nicht nur neue Anwendungen hervor. Nein – Sie haben es schon gehört -, es stellen sich eine Menge grundsätzliche Fragen, beispielsweise wie mit Systemen umzugehen ist, deren Entscheidungslogik nicht mehr ohne Weiteres von Menschen nachvollzogen werden kann. Gleichzeitig werden es Fortschritte bei der Mustererkennung wahrscheinlich immer besser ermöglichen, autonome Softwareagenten in Bereichen einzusetzen, die vorher ausschließlich Menschen vorbehalten waren, beispielsweise im Straßenverkehr, bei zwischenmenschlicher Kommunikation oder eben, wie schon zitiert, im Rechtsverkehr.“ (Petra Sitte).
Petra berichtet hier von den Möglichkeiten und Chancen, die die Gesellschaft durch die Nutzung Künstlicher Intelligenz hat. Das muss natürlich ausgiebig und in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext diskutiert werden. Dafür eignet sich eine Enquete-Kommission. Diese überfraktionelle Arbeitsgruppe befasst sich dann über einen längeren Zeitraum mit genau diesem Thema. Dabei werden alle Fragen geklärt, Vor- und Nachteile diskutiert. Denn bei all dem Guten, was Künstliche Intelligenz bringen kann, bleiben auch Bedenken. Zum Beispiel: Wie gehen wir mit Künstlichen Intelligenzen um, die Eigenschaften aufweisen, die vergleichbar mit menschlichen sind?
Künstliche Intelligenz bietet im Alltag viele Einsatzmöglichkeiten. In der Pflege oder der Medizin beispielsweise können sie das Personal unterstützen oder sogar Operationsabschnitte um ein Vielfaches feiner und genauer durchführen als ChirurgInnen. In der Automobilherstellung kommen Roboter schon seit längerer Zeit zum Einsatz und übernehmen dort Aufgaben, die für menschliche ArbeiterInnen zu gefährlich oder zu gesundheitsgefährdend sein können.
Künstliche Intelligenz ist ein Teil eines größeren Anliegens – dem der Digitalisierung. Die Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion Anke Domscheit-Berg, die selbst seit vielen Jahren als Netzaktivistin tätig ist, nennt einige Vorteile für die Förderung und Weiterentwicklung der Digitalisierung.
„Wir wollen ja schon sehr lange ein Verbot von Hintertüren für Geheimdienste, eine bessere Bildung – und zwar bitteschön lebenslang – wir würden einen entbürokratisierten beschleunigten Breitbandausbau, Netzneutralität und ein Recht auf Verschlüsselung sehr begrüßen.“ (Anke Domscheit-Berg).
Es gibt noch viel zu tun, damit unsere Gesellschaft digitaler und somit auch barrierefreier wird. Denken wir mal an die Verwaltungen und Behörden. Wie schön wäre es dort, wenn alle Formulare digital und barrierefrei zugänglich wären und jede Bürgerin und jeder Bürger, egal ob Computer-Ass oder Neuländer, problemlos und einfach Zugriff und Nutzen hat. Dafür benötigt es aber überall, in jeder Stadt und in jedem Dorf, die entsprechende digitale Infra-Struktur; sprich: Schnelles und verfügbares Internet über ein flächendeckendes Glasfasernetz und so weiter.
„5700 solcher Dienstleistungen gibt es. Laut Normenkontrollrat kostet es 1,7 Milliarden Euro, die häufigsten 60 dieser Dienstleistungen elektronisch bereitzustellen. 1,7 Milliarden für ein Prozent der Verwaltungsdienstleistungen. Im Koalitionsvertrag steht eine halbe Milliarde für 100 % der Dienste. Das sind sechs Euro pro BürgerIn verteilt auf fünf Jahre, ein Vierhundertstel dessen, was es pro Kopf für Militär gibt. Damit ist die elektronische Verwaltung so wahrscheinlich wie die morgige Eröffnung des BER-Flughafens.“ (Anke Domscheit-Berg).
Anke Domscheit-Berg fordert von der Regierung eine positive Vision einer digitalen Gesellschaft im Sinne des Gemeinwohls. Denn ohne eine solche Vision zerstören digitale Monopole die Demokratie, weil Technologie nach wie vor nicht in den Händen der Menschen liege, sondern im Dienst der Wirtschaft stehe. Digitalisierung habe auch soziale Folgen und über diese müsse gesprochen werden. Dafür wäre zum Beispiel eine Enquete-Kommission ein erster wichtiger Schritt. Wie es damit weitergeht, erfahren wir vermutlich erst nach der Sommerpause im Bundestag.
Apropos Sommerpause, liebe linke Aktivistinnen und Aktivisten. An dieser Stelle soll euch für euren Einsatz und euer Engagement einmal herzlich gedankt sein. Ohne euch könnte die Partei DIE LINKE. ihre politischen Ziele nicht unter die Menschen bringen, ihre Kampagnen und Projekte wären weniger erfolgreich, kreativ und ausdauernd und ohne euch gäbe es weniger Menschen, die sich für eine soziale und solidarische Gesellschaft einsetzen. Danke dafür und genießt den Sommer. Erholt euch gut und gönnt euch einfach mal was.
Petra ist stets für euch da und steht nicht nur euch, sondern auch allen anderen interessierten und kritischen Bürgerinnen und Bürgern für Fragen und Anregungen zur Verfügung. Wann und wo ihr sie im August antreffen könnt, erfahrt ihr auf ihrer Homepage. Ihre Aktivitäten könnt ihr auch auf Facebook und Twitter verfolgen. Für Fragen und Anliegen stehen euch auch Petras Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Berlin und Halle zur Verfügung. Schreibt einfach eine Email an das Berliner Büro unter petra.sitte@bundestag.de oder an das Wahlkreisbüro in Halle unter petra.sitte.wk@bundestag.de.
Tschüss und bis zum nächsten Mal!