Schon seit Juni kämpfen engagierte Kita-Erzieherinnen und -Leiterinnen unter dem Motto „Kita-Gipfel statt Auto-Gipfel“ für einen besseren Betreuungsschlüssel in den Kitas in Deutschland. Ausgangspunkt der Kampagne ist Halle, was ganz besonders erfreulich ist.
Die Aktion kann man hier übrigens unterstützen:
und einige weitere Informationen gibt es beim MDR nachzulesen:
„Du träumst davon, mit 30 Kindern gleichzeitig zu musizieren, ihnen die Welt zu erklären und mit zwei Armen fünf Dinge auf einmal zu machen?- Dann bewirb Dich für deinen Traumjob und werde ErzieherIn!“(2).
Diesen Slogan hätten wir vor dem Corona- Lockdown nur müde belächelt. Zurück in den Alltagswahnsinn, dem Spagat aus Krankenstand, Personalmangel, ständig steigenden Anforderungen einerseits und dem Bedürfnis nach individueller Betreuung eines jeden Kindes andererseits? Nein, nicht unter den bisherigen Rahmenbedingungen!
Wir sind PädagogInnen eines freien Trägers in Sachsen- Anhalt, arbeiten in Kitas und Horten und erwarten endlich die praktische Umsetzung längst erwiesener, empirischer Studien.
Bildung geschieht über Bindung! Wissenschaftliche Erkenntnisse von EntwicklungspsychologInnen und PädagogInnen müssen in politische Entscheidungen einfließen!
Wir fordern einen bundesweit einheitlichen Personalschlüssel, in dem sowohl mittelbare Arbeits-, als auch Ausfallzeiten einberechnet werden und somit realistisch die Fachkraft- Kind- Relation beschrieben wird.
Für Kinder von
⇨ 0-1 Jahre Personalschlüssel: 1:2
⇨ 1-3 Jahre Personalschlüssel: 1:3
⇨ 3-5 Jahre Personalschlüssel: 1:7,5
⇨ ab 6 Jahre Personalschlüssel: 1:10
Der optimale Personalschlüssel muss folgende Faktoren beinhalten:
⇨ unmittelbare pädagogische Arbeitszeit (direkte Kontaktzeit mit Kindern) ⇨ mittelbare pädagogische Arbeitszeit (Teamgespräche, Dokumentationen, Elterngespräche, etc.) ⇨Ausfallzeiten (Urlaub, Fortbildung, Krankheit)
Damit stützen wir uns auf Empfehlungen der Bertelsmann Stiftung (3, 4), sowie den Index für Inklusion (5). Unabdingbar ist dafür die finanzielle Beteiligung des Bundes.
Die Petition richtet sich an unsere Bundesfamilienministerin Frau Dr. Franziska Giffey und an alle entsprechenden MinisterpräsidentInnen der Länder. Denn Föderalismus in der Bildungspolitik soll nicht zur Benachteiligung in der Betreuung für Kinder auf Länderebene führen.
Unser Ziel ist es, gleiche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Bildungschancen eines Kindes nicht abhängig vom Geburtsort sind.