Zur heutigen Zustimmung des Bundesrates zum vom Bundestag beschlossenen Gesetz zur Regelung der Präimplantationsdiagnostik (PräimpG) erklärt Dr. Petra Sitte, forschungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE:
„Ich freue mich, dass die über viele Monate geführte Debatte zur Präimplantationsdiagnostik nun auch im Bundesrat gefruchtet hat. Offenbar waren die Kontroversen über die PID zuvor im Bundestag und der medialen Öffentlichkeit so reichhaltig ausgetragen worden, dass der Bundesrat gut vorbereitet in die Debatte und Abstimmung gehen konnte. Jetzt ist die Bundesregierung am Zug, rasch eine Rechtsverordnung zu erarbeiten, die die Voraussetzungen zur Gründung von Behandlungszentren, von Ethikkommissionen und für die Dokumentation regeln soll.
Endlich können Paare, die von einer vererbbaren schwerwiegenden Erkrankung in der Familie wissen oder deren Kinderwunsch an wiederholten Früh- oder Totgeburten scheitert, an eine PID in Deutschland denken. Sie haben dabei einen Rechtsanspruch auf medizinische und psychosoziale Beratung und werden zukünftig weder die Strapazen noch die Kosten für eine Behandlung im Ausland auf sich nehmen müssen. Die PID ist auch dann eine Garantie für den Kinderwunsch von Paaren, sie kann aber in Einzelfällen Abhilfe in schweren Konfliktlagen leisten – in Deutschland bei voraussichtlich 200 Paaren im Jahr.