Printmedien stecken in der Krise: Die Leser-Innenzahlen sinken seit 20 Jahren kontinuierlich, Traditionsblätter verschwinden vom Markt, Redaktionen werden zusammengelegt oder „outgesourced“, wodurch Qualität und Profil einzelner Blätter leiden. Gleichzeitig werden immer mehr Nachrichten aber auch recherche-intensive Reportagen durch freie Journalist-Innen, BloggerInnen und andere AktivistInnen jenseits traditioneller Redaktions- oder Verlags-strukturen im Internet meist unentgeltlich bereitgestellt und in rasender Geschwindigkeit verbreitet. Hierfür fehlt es aber mehrheitlich noch an tragfähigen Finanzierungskonzepten.
Auch linke Zeitungen und Publikationen müssen sich diesen vielfältigen Herausforderungen des digital getriebenen Medienwandels stellen. Welche Strategien sind bei der Organisation einer linken Zeitung im 21. Jahrhundert denk- bar? Welche Finanzierungsmodelle sind mach- bar und wie bindet man eine ins Internet abwan- dernde Leserschaft? Welche Chancen bieten soziale Netzwerke und die multimedialen Möglichkeiten des Internets?
Diese und viele weitere Fragen – z.B. auch nach der Bedeutung des Leistungsschutzrechtes für Presseverleger – diskutiert die Bundestags-abgeordnete Petra Sitte mit Ulrike Winkelmann (taz), Tom Strohschneider (neues deutschland), Gerd Siebecke (linksnet, VSA-Verlag) und Heiko Hilker (Institut für Medien, Bildung und Beratung).
Wir laden Sie herzlich dazu ein, mit uns am 11. April ab 17 Uhr im Mitteldeutschen Medienzentrum (MMZ, Mansfelder Straße 56) über dieses Thema zu diskutieren.
Zu den Gästen:
Tom Strohschneider, Jahrgang 1974, hat in Berlin und Graz unter anderem Geschichte, Politikwissenschaften und Soziologie studiert. Später fand er durch den Nebeneingang den Weg in den Journalismus, es folgten Stationen bei »neues deutschland«, Freitag und der Taz. Hat sich von einem Freund zum Bloggen überreden lassen, als es Facebook, Tumblr und Co. noch gar nicht gab – und kann heute nicht mehr ohne. Diverse Bücher auf Papier, unter anderem über die Linkspartei und den staatlichen Kampf gegen den „Linksextremismus“. Auf Twitter @Linksdings und seit August 2012 wieder zurück am Franz-Mehring-Platz in Berlin als Chefredakteur des »nd«.
Ulrike Winkelmann ist Ressortleiterin des „inlands“ – der innenpolitischen Redaktion – der taz, die tageszeitung, in Berlin. Geboren 1971 in Wiesbaden, aufgewachsen in und bei Paderborn, Germanistik, Politologie und Staatsrecht studiert in Hamburg und ein bisschen in London, volontiert bei der taz Hamburg. Seit 2000 bei der taz in Berlin als Chefin vom Dienst, Gesundheits- und Sozialredakteurin, Parlamentskorrespondentin. Einjähriges Zwischenspiel 2010/2011 bei der Wochenzeitung „Der Freitag“ als Politikchefin. Eine Tochter.
Heiko Hilker (www.heiko-hilker.de) geboren 1966 in Eberswalde, 5 Kinder, von Beruf Elektromonteur sowie Diplomingenieur für Informationstechnik war von 1994 bis 2009 Landtagsabgeordneter der LINKEN im Landtag, koordinierte jahrelang die Medienpolitiker der LINKEN, sitzt seit 1997 im MDR-Rundfunkrat und ist einer der beiden Geschäftsführer des Dresdner Instituts für Medien, Bildung und Beratung (www.dimbb.de). Hobbys: u.a. Talkshows ohne Ton sehen
Gerd Siebecke, Geschäftsführer des VSA: Verlag Hamburg, Redakteur der Zeitschrift „Sozialismus“, Mitbegründer von Linksnet und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Attac. Buchveröffentlichungen u.a. zur lokalen GegenÖffentlichkeit und zum Hamburger Schanzenviertel.