"Im Rahmen der Hightech-Strategie wird seit Jahren an den Bedürfnissen der Menschen vorbei gefördert, geforscht und entwickelt. Wenn die Forschungsministerin heute Deutschland als Hightech-Weltmeister feiert, mag das den kurzfristigen Bilanzzahlen der deutschen Wirtschaft entsprechen. Wie viel das aber mit der Hightech-Strategie der Bundesregierung zu tun hat, ist die Frage", so Petra Sitte, forschungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. "Zweifel am verkündeten Erfolg sind angebracht. Dies zeigen Förderprojekte für Elektroautos, für die am Ende die passende Ladesteckdose fehlt, weil kein gemeinsamer Standard entwickelt wird. Oder die Entwicklung technischer Assistenzsysteme in der Pflege, wo sich die Pflegebedürftigen menschliche Begleitung wünschen. Soziale, soziologische, kulturelle und auch viele Alltagsfragen bleiben in diesem Programm weiterhin unberücksichtigt."
Sitte weiter: "Ein Innovationsbegriff wie bei der Hightech-Strategie, der nur kurzfristigen kommerziellen Interessen der Industrie folgt, ist nicht nachhaltig. DIE LINKE fordert deshalb, endlich Sozial- und Behindertenverbände, Umweltorganisationen, Gewerkschaften, Kirchen und die Bürger selbst bei der Entwicklung von Förderrichtlinien mit an den Tisch zu holen. Neues wird so viel eher entsprechend den tatsächlichen Bedürfnissen entwickelt, und es wird dann auch von den Leuten angenommen. Denn Innovationen sollten für alle Lebensbereiche und aus allen Lebensbereichen entwickelt werden."