Industriepolitik in Ostdeutschland

10:00 – 15:00

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Deutscher Bundestag, Reichstagsgebäude, Clara-Zetkin-Saal, Berlin

Die 100 größten ostdeutschen Unternehmen erreichen zusammen nur die Hälfte der Bilanzsumme eines einzigen westdeutschen Konzerns – in diesem Falle Daimler. Die
ostdeutschen Löhne und Gehälter liegen seit zwanzig Jahren unverändert bei rund 80 Prozent des Westwerts.
Die ostdeutsche Unternehmensstruktur ist kleinteiliger als die westdeutsche, im Osten fehlen industrielle Forschung und Entwicklung oder Konzernzentralen. Die Ursachen dafür sind hinlänglich bekannt: die Zerschlagung großer Industriekombinate durch die Treuhandanstalt, zahlreiche Neu- und Ausgründungen oder geringe Eigenkapitalausstattung.
Die ostdeutsche Industrielandschaft ist und bleibt anders als die westdeutsche. Das muss aber nicht schlecht sein. Denn es gibt damit auch einen Erfahrungsvorsprung der Menschen in der ostdeutschen Industrie, zum Beispiel im Umgang mit Krisen in osteuropäischen Absatzgebieten,
der Sorge vor sinkenden ausländischen Investitionen aufgrund gesellschaftlicher Spannungen oder Fachkräftesicherung.
In der Anhörung wollen wir gemeinsam mit Expertinnen und Experten und dem Publikum über die Besonderheiten der ostdeutschen Wirtschaft und den Erfahrungsvorsprung Ost reden: damit West und Ost noch besser voneinander lernen können.
Diskutieren Sie mit uns!

PROGRAMM:

10.00 – 10.15 Uhr     Begrüßung und Einführung (Dr. Gesine Lötzsch, MdB, Vorsitzende des Haushaltsausschusses)
10.15 – 11.00 Uhr     Von Mindestlohn bis Fachkräftemangel: Welche Arbeitsmarktpolitik braucht die ostdeutsche Industrie? (Dr. Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit; Dr. Dietmar Bartsch, MdB, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender)
11.00 – 11.45 Uhr     Wie im Westen so im Osten – oder nicht? Geht die Industriepolitik der Bundesregierung an Ostdeutschland vorbei? (Iris Gleicke, MdB, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer; Klaus Ernst, MdB, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Leiter des Arbeitskreises Wirtschaft, Arbeit und Finanzen)
11.45 – 12.45 Uhr     Pause
12.45 – 13.30 Uhr     Der ostdeutsche Erfahrungsvorsprung am Beispiel der Chemieindustrie (Dr. Christof Günther, Geschäftsführer der InfraLeunaGmbH; Birgit Keller, Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft des Freistaates Thüringen)
13.30 – 14.15 Uhr     Der lange Weg vom Kombinat zum Global Player am Beispiel der maritimen Industrie (Reinhart Kny, Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH, Rostock;
Dr. Gregor Gysi, MdB, Fraktionsvorsitzender)
14.15 – 14.30 Uhr     Abschluss
Moderation:   Roland Claus, MdB, Ost-Koordinator der Linksfraktion

 

EINLADUNG UND ANMELDUNG:  PDF HERUNTERLADEN