11:00 – 17:00
DEPOT, Dortmund
Flüchtlinge haben einen weiten und gefährlichen Weg zurückgelegt, wenn sie in NRW ankommen. Sie haben es über Grenzen und Meere geschafft, Angehörige zurückgelassen oder auch auf dem Weg verloren. Angekommen in Deutschland greift ein Apparat der Verteilung und Verwaltung auf sie zu und viele Geflüchtete verbringen Monate oder auch Jahre in Massenunterkünften. Einerseits besteht der Anspruch an die Geflüchteten sich möglichst schnell zu integrieren, andererseits wird durch Sammelunterbringung, Wohnauflagen, Benachteiligung durch das Asylbewerberleistungsgesetz und langer Verfahrensdauer ein Einleben in Deutschland stark erschwert. Fehlende Familienzusammenführung trägt das Übrige dazu bei. Die Sammelabschiebungen der letzten Zeit haben gezeigt, dass man nicht davor zurückschreckt, Schutzsuchende auch in Kriegsgebiete abzuschieben. Der Widerstand und Protest dagegen zeigen aber auch deutlich, dass es die Bereitschaft gibt dagegen aufzubegehren. Ziviler Ungehorsam und Kirchenasyl sind einige der Praxen durch die Bürgerinnen und Bürger versuchen Abschiebungen zu verhindern.
Auf der Konferenz „Angekommen – Verwaltet – Integriert?“ soll es zunächst um Fluchtursachen, den Fluchtweg und das europäische Grenzregime gehen und die aktuellen flüchtlingspolitischen Entwicklungen und die Möglichkeiten vorgestellt werden, anschließend wird es vier Workshops mit Podien zu den Themen Integration, Unterbringung, Gesundheit und zivilen Ungehorsam gegen Abschiebung gehen. Auf den Panels werden Vertreterinnen und Vertreter von verschiedenen Flüchtlingspolitischen NGOs, von Selbstorganisationen Geflüchteter, Ärzte und Mitarbeiter aus der Verwaltung diskutieren und für Fragen zur Verfügung stehen. Es wird aber auch genug Raum zum Austausch und zur Netzwerkarbeit von Engagierten im Rahmen der Konferenz geben.
PROGRAMM:
11 Uhr Eröffnung
- Ulla Jelpke, MdB, Innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Redebeiträge und Diskussion
- Sevim Dağdelen, MdB, Beauftragte für Migration und Integration der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
- Niema Movassat, MdB, Sprecher für Welternährung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
- Vertreter*innen vom Flüchtlingsrat NRW
- Seawatch
- ProAsyl (angefragt)
13 – 16 Uhr Workshops
WORKSHOP I
Massenunterkünfte als Dauerlösung?
- Gesa Harbig, VMDO/Verbund sozial-kultureller Migrantenvereine DO e.V.
- Fatma Karacakurtoğlu, Ratsmitglied der Stadt Dortmund, DIE LINKE, Train of Hope
- Cornelia Suhan, Mädchenhaus Mäggi/Vive Žene!
- Mohamed Bangoura/Ulla Rothe, Selbstorganisierung Geflüchteter – La Voix des Sans Voix
Moderation Ulla Jelpke
WORKSHOP II
Willkommenskultur und Soziale Frage
- Tareq Alaows, Refugee Strike Bochum
- N.N., Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
- Heribert Krane, Caritasverband für das Erzbistum Paderborn e.V.
- Ezgi Güyildar, Mitglied des Rates der Stadt Essen
Moderation Sevim Dağdelen
WORKSHOP III
Gesundheitsversorgung für alle – auch für Geflüchtete?
- Claudius Voigt, GGUA Flüchtlingshilfe – gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e.V.
- Andreas Daniel, Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe
- Anke Follmann, Ärztekammer Westfalen-Lippe
- Nelli Foumba Soumaoro, Jugendliche ohne Grenzen
Moderation Kathrin Vogler, MdB, Gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
WORKSHOP IV
Abschiebung droht – was können wir tun?
- Nizaqete Bislimi, Anwältin und Roma
- Kirsten Eichler, Flüchtlingsrat NRW und GGUA – Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender
- Frank Gockel, Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren und Flüchtlingshilfe Lippe
- Wolf-Dieter Just, Asyl in der Kirche
Moderation Inge Höger
16 – 17 Uhr Kulturprogramm
- Kioomars Musayyebi, Santurspieler und Komponist